Agatha Raisin and the Quiche of Death

M.C. Beaton – Agatha Raisin und der tote Richter

Originaltitel: Agatha Raisin and the Quiche of Death

Meine Bewertung: 6/10

Dies ist wieder eins dieser Bücher: Rein literarisch gesehen oder was auch den Plot betrifft, so ist man nur wenig beeindruckt, doch es hat dieses „gewisse Etwas“ durch das man den Roman dann doch gerne liest und sich schon auf den nächsten Band freut.

Es handelt sich hier natürlich um ein absolut subjektives Gefühl! Ich hätte sicher nur ein 5 oder 5,5/10 gegeben, doch dieser halbe Punkt ist ganz klar für den Lesespaß der mich regelrecht überrascht hat.

Denn wenn dieser erste Fall von „Agatha Raisin“ auch sehr lustig ist, so ist er weder spannend, noch beunruhigend noch in irgendeiner Weise mysteriös. Nichts davon. Auch die Umgebung entspricht einem „déjà lu“, man hat das alles schon einmal gelesen. Die Heldin ist eher unsympathisch, die Anspielungen auf Agatha Christie gewollt offensichtlich.

Dennoch habe ich sofort mit der Lektüre des zweiten Bandes begonnen…

 

Der Plot:

Agatha Raisin ist eine Mittfünfzigerin die gerade ihr PR-Unternehmen veräußert hat um sich ihren Traum zu erfüllen: In einem kleinen Cottage in den Cotswolds zu leben!

Doch nach dem aufregenden Londonder-Leben, den täglichen beruflichen Herausforderungen, und mit einer natürlichen Autorität gesegnet steht Agatha nun vor einer neuen Herausforderung: Sich an das beschauliche, ruhige Leben auf dem Land au gewöhnen, wo sie als „neu Zugezogene“ betrachtet wird…. Hier muss sie sich einleben – und sie möchte anerkannt werden, sie möchte „Jemand“ in dem kleinen Dorf Carsely werden.  

Schon hat sie eine Idee: Sie wird beim örtlichen Backwettbewerb dein Preis für die beste Quiche gewinnen! Da Agatha keinerlei kulinarisches Talent besitzt, kauft sie in einem der besten Londoner Feinkostläden eine Spinat-Quiche die sie einreicht, sicher den ersten Platz zu besetzen… nur dass seit Jahren immer dieselbe Frau diesen Preis gewinnt…. Schlimmer nochg, nachdem er von ihrer Quiche gegessen hat, stirbt der Preisrichter, Mr. Cummings-Browne, vergiftet…

Auch wenn Agatha Raisin schnell ihre Unschuld beweisen kann, nachdem sie nun öffentlich ihren Betrug zugeben musste, kann sie nur schwer glauben, dass es sich hier tatsächlich nur um einen Unfall handelt wie die Polizei das glaubt.

Agatha beschließt also, selbst Nachforschungen anzustellen, ja sie wünscht sich geradezu dass es sich um einen Mord handelt. Denn so kann sie den Mörder überführen und doch noch „Jemand“ in Carsely werden…

 

Meine Meinung:

Ich habe ja bereits fast alles in meiner Einleitung gesagt.

Die Figur der Agatha Raisin ist eher unsympathisch, doch ihre Ungeschicklichkeiten, ihre völlig lächerlichen Bemühungen sich zu integrieren und alles, was sich ungünstig auf ihre Mitmenschen auswirken könnte zu verbergen machen aus ihr eine doch menschliche Frau. Diese Ungeschicklichkeiten, die fast rührend sind, bleiben auch weiterhin eine der Haupteigenschaften dieser Romanfigur.

Dieser Kriminalroman ermöglicht es uns, der Heldin auf ihren Nachforschungen zu begleiten und ihre Art, mit den anderen umzugehen ist wirklich erheiternd, sie hat überhaupt kein Feingefühl wenn es darum geht, sich mit anderen auf derselben Ebene zu unterhalten.

Wenn man das ganze jetzt nur von der „Krimi“-Seite betrachtet, dann muss ich sie allerdings vorwarnen, das ist jetzt nicht besonders spannend, es gibt keine großen (oder kleinen) Überraschungsmomente.

Der Lesespass rührt hier ohne Zweifel von der Autorin her, M.C. Beaton*. Diese hat das Talent eine eher unangenehme Person ansprechend zu machen, sie zieht uns von einem Kapitel ins nächste, immer mit einem Lächeln, und schließlich gelangen wir mit einem angenehm erfüllten und zufriedenen Gefühl ans Ende dieses recht kurzen Romans.

Dies ist ein sehr leicht zu lesendes Buch, eher feminin würde ich sagen, mit recht klar zugewiesenen Rollen (die sanfte, immer freundliche Frau des Vikars, die keifende Nachbarin, der egozentrische und extravertierte Kollege….) und schließlich stehen wir vor einem bunten und angenehmen Bild.

Ein Roman, den man dann liest wenn man nicht weiter nachdenken möchte, weder über einen komplizierten Plot noch eine zu komplexe Untersuchung, ohne jedoch in das andere Extrem zu fallen.

Dieses Buch eignet sich perfekt für eine Abendlektüre, bevor man einschläft.

 

 

 

* M.C. Beaton ist eines der Pseudonyme der Autorin Marion Chesney

 

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