Kalayna Price – Grave Dance (Band 2)

Originaltitel: Grave Dance

Meine Bewertung: 8/10

„Grave Dance“ ist noch nicht auf Deutsch erhältlich (sollte diese Aussage nicht mehr aktuell sein wenn Sie dies lesen, bitte senden Sie mir doch eine kurze Nachricht damit ich den Artikel auf den neuesten Stand bringen kann, danke!)

Dieser zweite Band der „Alex Craft“- Reihe bestätigt meinen guten Eindruck. Trotz einiger surrealistischen Szenen kann ich dieser Welt mit seinen seltsamen und geheimnisvollen Wesen nur zustimmen.

Ich muss sagen, dass ich diesen zweiten Band sogar dem ersten vorziehe, sicher weil „Grave Witch“ eigentlich nur die klassischen UF-Elemente übernommen hat und sie geschickt mit einem persönlichen Stil wiedergegeben hat. Mit „Grave Dance“ steigert sich die Reihe der Alex Craft und entwickelt seinen eigenen Bann.

 

Aber zunächst einmal zum Plot :

Ein Monat ist seit den dramatischen Ereignissen des ersten Buches vergangen.

Seit dem Roten Mond hat sich irgendetwas in Alex verändert, ihre magische Kraft – oder auch ihre tiefste Natur – hat eine Entwicklung ausgelöst mit der Alex nur schwer zurecht kommt.

Aber sie hat nicht wirklich die Gelegenheit, darüber nachzudenken, denn sie fühlt sich in ihren Gefühlen verloren nachdem Falin verschwunden ist und Tod selbst ihr ein Liebesgeständnis gemacht hat, welches er allerdings nie wiederholt hat.

Doch auch beruflich ist es nicht leicht, denn sie ruft weiter die Schatten der Toten und wird daher von der Polizei zu ebendiesem Zweck ins Leichenschauhaus bestellt. Leider ist es Alex in diesem Fall einfach unmöglich den Schatten zu beschwören, denn alles was man ihr anbietet sind Füße. Linke Füße…. Das ist dann doch nicht ausreichend um an die Erinnerung des Verstorbenen zu gelangen, aber es ist doch sehr beunruhigend, denn all diese Füße scheinen durch schwarze Magie abgetrennt worden zu sein.    

Dies hätte nun eine Sackgasse sein können, aber es ist nur das allererste Zeichen eines schrecklichen Kampfes auf den Alex sich vorbereiten muss. Als sie von einer Kreatur angegriffen wird, die aus der ältesten Magie und auch einer Feen-Illusion besteht, begreift sie, dass sie sehr schnell, bevor es zu spät ist, herausfinden muss wer dazu fähig ist den Feen-Zauber mit der Magie der Hexen zu verbinden.

Gleichzeitig macht sich auch das Erbe der Fee bemerkbar und wird Alex das ganze Buch über beeinträchtigen: Sie reagiert schlecht auf Eisen, kann nicht mehr lügen und die Worte tragen ein fast physisches Gewicht, selbst wenn sie im Gespräch locker ausgesprochen werden.

Und so gleitet Alex immer mehr in die Welt der Fee hinein, und auch in den Kampf gegen denjenigen, der im Schatten diese furchteinflößenden Kreaturen erschafft die immer weiter angreifen.

Ja, diese Zusammenfassung ist eher konfus, das ist mir vollkommen klar, aber ich kann (und will) nicht mehr sagen oder auch klarer sein, denn sonst werde ich automatisch Ihren Lesespaß eindämmen!

 

Was hat mir denn nun so gefallen?

Ich fand es wirklich sehr gut, eine « etwas andere » Alex anzutreffen. Die Magie aus der Welt der Feen berührt sie, und so erwacht ihr Erbe unter dem roten Mond. Und schon beginnt eine langsame Entwicklung, die für Alex wirklich sehr störend ist da sie überhaupt nichts über die Feen weiß. Sie wusste ja bis vor einem Monat nicht einmal, dass Feen-Blut in ihren Adern fließt! Und nein, hier gibt es keine plötzliche Erkenntnis, Alex ist tatsächlich mit alldem überfordert.

Um ehrlich zu sein hat mich Alex mit ihrer Ungeschicklichkeit, ihrer Begabung von einer unglaublichen Situation in eine andere zu taumeln ohne genau zu wissen was sie tut ein wenig an die Romanheldinnen von Karen Chance erinnert.

Eine sehr gelungene zentrale Hauptfigur eben. Aber auch die weiteren Romanfiguren, selbst die unwichtigen, werden ausgiebig vertieft.

Und sei es auch nur die Gargoyle Fred, der man ab und zu begegnet. Ich fand ihre doch mysteriöse Anwesenheit wirklich gelungen. Und natürlich Tod, mit seinen beiden Begleitern.

Ach, und Rianna sollte nicht vergessen werden, wir treffen eine geheimnisvollere Rianna an, die in der Welt der Feen gefangen ist und dieser niemals entrinnen kann, ja selbst die Kobolde die den Fee dienen, mit ihrem starken Charakter waren wirklich ausgefeilt.

Und, last but not least, Falin. Wow! Also Falin, der im ersten Band ein gutaussehender Mann war der Tod ein wenig Konkurrenz machte, nun, in Grave Dance gewinnt er nicht nur an Tiefe, nein, er entwickelt sich zu einem einfach umwerfenden Charakter und das nicht nur durch seine Kraft sondern sogar eher durch seine Schwäche. Denn wir erfahren einiges über sein Leben, ein schreckliches Leben, sehr viel härter als wir es dachten, wir entdecken sein verborgenes Gesicht, zumindest einen Teil davon und beginnen zu begreifen warum er immer Handschuhe trägt. Falin wird ein unverzichtbarer Charakter, für mich ist er einfach fantastisch und ich freue mich schon darauf zu sehen, wie es nun im dritten Band weitergeht.

Auch die Idee, die hinter diesem zweiten Buch steckt, ist erwähnenswert: Die Begegnung und Interaktion der beiden Welten ist sehr geschickt eingeleitet, die Gegensätze zwischen diesen beiden Universen, die sich begegnen, sich berühren, all das ist wirklich überzeugend.

Dieser leichte « Karen Chance-Touch » den ich schon erwähnt habe gibt der ganzen Reihe auch noch etwas Farbe. Und dennoch ist das hier nicht das Gleiche – und auch weniger Chaotisch. Aber wenn Sie die eine Autorin mögen, dann werden sie auch die andere lieben, so viel ist sicher!!

Also, wenn wir mit dem ersten Band ein doch relativ klassisches Urban Fantasy Buch in der Hand hielten (eine Hexe mit einer Nähe zu der Welt der Toten, Feen, Magie … siehe auch mein Kommentar zu diesem ersten Band), so verwandelt sich die Welt hier sehr und wird immer vielversprechender!

Ich rate somit also allen Urban Fantasy-Fans wirklich zu diesem Roman und damit logischerweise auch zu dieser Reihe, die wirklich lesenswert ist.

 

Die bis jetzt erschienen Romane dieser Reihe sind:

Tome 1 : « Grave Witch »

Tome 2 : « Grave Dance »

Tome 3 : « Grave Memory »

Tome 4 : « Grave Visions »

 

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