Jennifer Rardin – Man lebt nur ewig (Jazz Parks, Band 1)

Originaltitel: Once bitten, twice shy

Meine Bewertung: 3/10

Hier haben wir nun also der erste Band einer weiteren Urban-Fantasy Reihe die sicher gerne in die Fußstapfen einer Laurell K. Hamilton und ihrer legendären Anita Blake treten würde – doch leider hat sich dieser Versuch am Strand einer weitentfernten Insel kläglich im Sand verlaufen.

Die Romanheldin, Jasmine Parks, genannt „Jaz“ ist ein absoluter Standard des Genre: Eine junge, rothaarige Frau, menschlich mit einigen aussergewöhnlichen Kräften die sie durch ein geheimnisvolles und auch tragisches Geschehnis erworben hat … und die Spannung, die sich um dieses Ereignis aufbaut wäre gerne unerträglich…

Jaz ist also „sensitiv“ geworden ; so erkennt sie insbesondere übernatürliche Kreaturen wie zum Beispiel Vampire. Sie arbeitet in einer geheimen Einheit der CIA, deren Aufgabe es ist gefährliche Geschöpfe zu eliminieren. In diesem ersten Band wird sie dazu aufgefordert, mit einem dreihundert Jahre alten Vampir zusammen zu arbeiten, Vayl, der der Star der Agentur ist. Sie werden nicht allzu überrascht sein, wenn ich Ihnen nun sage, dass Vayl unglaublich gut aussieht und Jasmine seinem Geschmack zu entsprechen scheint.

Die Handlung selbst ist etwas konfus. Um sie zusammenzufassen müssen Jaz und Vayl es in diesem ersten Band mit eine Grupper übersinnlicher Terroristenaufnehmen. Die Bedrohung ist groß und könnte die Welt, wie wir sie kennen, zerstören.

Glücklicherweise können Jaz und Vayl mit der Hilfe ihrer Freunde rechnen, insbesondere Cole (der menschliche Privatdetektiv), Bergman (das Gegenstück zu „Q“ aus den James Bond Filmen) und Kassandra (eine Hellseherin/Hexe).

Doch irgendwo in ihren eigenen Reihen, im Herzen selbst der CIA, verbirgt sich ein Verräter, der ihre Aufgabe schwer, wenn nicht sogar unmöglich macht.

 

Dieser erste Band gibt uns natürlich auch die Möglichkeit, die „Helden“ besser kennenzulernen. Da ist unsere Pseudo-Anita Blake, Jaz Parks, die mit ihrer draufgängerischen Art oft einfach losstürmt ohne zuvor nachzudenken und scheinbar jede Mission mit der Zerstörung des Materials beendet. Kurz, sie ist eine Art weiblicher James Bond ; sie benutzt im übrigen auch das von Bergman erfundene technische Spielzeug, welches einem 007 würdig wäre.

Leider ist ihr Charakter sehr übertrieben, ihre Schwächen, wie die „blackouts“ die sie oft erleidet, haben wir alle schon gehabt ; Jaz wirkt so wie eine Karikatur gegenüber ihren UF-Vorgängerinnen, dass man doch Schwierigkeiten hat sie sympathisch zu finden.

Und als ihre „Kräfte“ dann beginnen klarer zu werden hat da hat man beinahe Lust zu lachen. Oh, wir sind wirklich weit entfernt von Romanfiguren wie sie eine Laurell K. Hamilton, eine Karen Chance, eine Patricia Briggs, eine Jeanine Frost ….. (usw.) erfinden kann.

Für mich ist das hier einfach eine schlechte Kopie.

Auch Vayl, ihr vampirischer Vorgesetzter, ist ein typischer „so-unglaublich-geheimnisvoller-und-sexy-Vampir“. Seine Schlangenphobie macht ihn da nicht „menschlicher“. Er ist ein absoluter Klassiker, ohne Besonderheiten. Es fehlt ihm sogar eine dunkle Seite, wie sie die meisten seiner „Kollegen“ besitzen.

Und dann ist da noch der Stil des Buches, der seiner Heldin gleicht: Eine schlechte Kopie anderer UF-Autoren. Der Humor erscheint zunächst nett, aber nach ein paar Seiten wird man der farbigen und bildlichen Verleiche überdrüssig mit denen man zugeschüttet wird.

Was nun die „Action“ angeht, da ist das wirklich zufriedenstellend, auch wenn die Aneinanderreihung der Action-Szenen etwas chaotisch wirken kann.

Dies alles hätte gerettet werden können, wenn man in diesem Buch diesen seltsamen „Zauber“ finden könnte, der ein jedes Buch zum „Seitendreher“ machen kann. Aber das ist leider auch nicht der Fall.

Ich hatte, beim Schreiben dieses Artikels, den zweiten Band noch nicht gelesen, ihn aber schon gekauft und erinnere mich, dass ich diese Lektüre mehr als eine Pflicht empfand. Ist dieser zweite Band denn nun besser? Denn man muss ja jedem Autor und jedem Buch eine Chance lassen …

Zusammenfassend würde ich also sagen dass wir mit den „Jaz Parks“ in eine Urban Fantasy Welt geführt werden die wir eigentlich schon kennen, und das eben in Begleitung einer schlechten Kopie von Anita Blake und einem sexy Vampir der ein absoluter Archetyp seines Genre ist.

Diese Reihe bringt absolut nichts Neues in die UF-Literaturwelt ein und ich kann allen Frost, Harrison, Hamilton (usw.) Fans daher nur von der Lektüre abraten.

Achja, es bleibt ja noch der nächste Band zu kommentieren … mal sehen ob es besser wird ….

 

 

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