Ilona Andrews – Schicksalsrad
Titre original : Fate’s Edge (The Edge, book 3)
Mon appréciation : 6,5/10
Dieser dritte Band der Reihe „Land der Schatten“ fährt auf der von den ersten beiden Büchern aufgebauten Gleisen weiter, auch wenn er etwas weniger packend ist.
Der Plot:
Hier entdecken wir in der Rolle der zentralen Romanfigur Kaldar Mar, den Cousin von Cerise der sehr gerne wettet und der scheinbar von dem Gewinn aus Diebstählen, Glücksspielen und anderen wenig vertrauenserweckenden Aktivitäten lebt… Ein Mann dem man also offensichtlich nicht trauen kann, ja dem man am besten aus dem Weg geht.
In „Schicksalsrad“ wird ihm eine gefährliche aber lukrative Aufgabe anvertraut: Er soll für die Regierungsorganisation „The Mirror“ (wörtlich: Der Spiegel) ein mächtiges magisches Artefakt auffinden. Dieses Artefakt wurde gestohlen und kann für alle drei Welten, die hier koexistieren, den Untergang bedeuten.
Dieses Objekt wurde in einer Pyramide aufbewahrt, die sich im Weird (in der magischen Welt) befindet und streng überwacht wird. Dennoch ist es einer Gruppe Diebe gelungen es hinauszuschmuggeln, eine Leistung die Kaldar sprachlos lässt denn er selbst hätte das nicht geschafft.
So begibt er sich also auf die Suche nach diesem geheimnisvollen – und geschickten – Dieb, der niemand anderes ist als die junge Audrey Callahan, deren Vater sie zur Teilnahme an diesem risikoreichen Einbruch gezwungen hat, an dem auch noch ihr drogenabhängiger Bruder mitgewirkt hat.
Audrey wiederum dachte sich nun endlich von ihrer Familie befreit zu haben, sich durch diesen Einbruch freigekauft zu haben. Sie hätte sich nie ausdenken können, dass dieser Diebstahl die Mächtigen des Weird auf sie aufmerksam machen würde! Denn es ist nicht nur „The Mirror“ der sie verfolgt sondern ebenfalls die Hand, eine weitere Organisation, die für ihre magisch veränderten Wesen und ihre skrupellosen Vorgehensweise bekannt ist.
Kaldar und Audrey müssen sich also schliesslich verbÜnden wenn sie das Objekt aller Begierde zurückerobern und auch gleichzeitig die Agenden der „Hand“ aufhalten wollen. Um dies zu erreichen müssen sie auch ihre wertvollsten Fähigkeiten einsetzen, die der Diebe.
Meine Meinung:
Sie haben es sicher schon erkannt, auch dieser dritte Band nimmt wieder das schon typische Raster auf: Eine junge Frau die im Edge lebt (dem Zwischenland der Welten), arm aber intelligent, begegnet einem mächtigen Helden der von Fern kommt (hier ist er ebenfalls aus dem Edge, aber hat dafür gute Beziehungen zu Adligen aus dem Weird) und diese beiden Romanfiguren müssen dann zusammen kämpfen; und natürlich werden sie aufeinander eine starke Anziehung ausüben.
Auch Jack und George, die beiden Jungs die wir in dem ersten Band („Magische Begegnung“) kennengelernt haben sind wieder mit dabei. Der eine ist nun 12, der andere 14, beide wurden im Edge geboren und leben nun mit ihrer Schwester Rose und deren Mann Declan im Weird. Wenn George, der Nekromant, scheinbar gut mit seinem neuen Leben zurecht kommt, so hat Jack, der sich in einen Luchs verwandelt, mehr Schwierigkeiten damit. Da er fürchtet, in ein beinahe militärisches Internat gesandt zu werden flüchtet er indem er als blinder Passagier bei Kaldar und Audrey mitreist – die so die beiden Jugendlichen gegen ihren Willen mitten in einen Kampf auf den Tod hineinbringen.
Die Anwesenheit der beiden Jungs kann ihre Mission in Gefahr bringen – doch schließlich sind die beiden nützlicher als man dachte.
Wenn es auch sehr angenehm ist hier alte Bekannte anzutreffen, so sind die Figuren aus den voherigen Bänden etwas zu allgegenwärtig, was etwas störend wirkt. Zwischen Declan, William, Cerise, Jack, George, Gaston, Rose,… ist es schön sich in bekannten Gebieten vorwärts zu bewegen, doch deren Erscheinen scheint beinahe gezwungen und schien mir unnötig. Teilweise, besonders zum Ende hin, hat ihre Gegenwart sogar die Aktion dieses dritten Bandes gebremst, ein Band der eigentlich auch alleine zurecht gekommen wäre.
Meiner Ansicht nach wäre es ausreichend gewesen Kaldar vorzustellen (den wir bereits ein wenig kennen) und Jack und Georg beizubehalten. Aber dann alle „Alten“ mit in den Plot einzustricken, ich weiß nicht. Das hat den Schwung schon gebremst.
Aber gut, nach dieser Bemerkung können wir ja zum Punkt kommen.
Die Handlung ist wieder einmal gut aufgebaut, „die Hand“ stellt uns grausame und furchterregende Kreaturen in den Weg, unsere Romanhelden durchqueren die drei Welten (das Edge, das Weird und das Broken). Selbst das Ende lässt auf eine spannende Fortsetzung hoffen!
Einige Ungereimtheiten schleichen sich auch in die Seiten (z.B. ist da der Einbruch zu Beginn des Buches, von dem wir schnell erfahren dass er nur zwanzig Minuten gedauert hat… doch etwas später wird uns dann erklärt, dass Audrey mehrmals zehn Minuten gebraucht hatte um das Schloss zu knacken, was mathematisch unmöglich ist).
Insgesamt war dieser Roman sehr angenehm, ich war nicht enttäuscht, allerdings war ich auch nicht begeistert.
Es ist eine würdige Fortsetzung, wenn sie auch weniger packend ist Aber ich denke dass diese Reihe sich durchsetzen wird und dass der vierte Band dem Edge wieder Aufschwung verschaffen wird – denn eine weitere Figur kann hier wieder auftauchen!
Ich werde diesmal keinen Kommentar zu der Namenswahl abgeben, das habe ich ja bereits ausreichend getan (Rose, Cerise, Audrey, Gaston…).
Ich möchte noch erwähnen, dass die Autorin (eigentlich „die Autoren“, ich rede nur im Singular weil das insgesamt leichter ist) eine Meisterin des Dialogs ist! Die Dialoge werden sehr gut, immer an der richtigen Stelle eingeführt, sie sind lebendig und witzig. Jedes Gespräch führt uns vor Ort, und zeigt die Persönlichkeit der Figur die sich ausdrückt noch klarer. Ja, man kann beinahe die Gesichter sehen, oder das Lächeln hören. Ilona Andrews ist eine der Besten auf diesem Gebiet, denke ich. Wenig Autoren vermögen es, die Dialoge mit einem solchen Talent in die Handlung einzuflechten.
So, das war alles was ich zu diesem dritten Band der Reihe „Land der Schatten“ zu sagen habe.
Die Bücher aus der Reihe « Land der Schatten »:
- Magische Begegnung (On the Edge)
- Spiegeljagd (Bayou Moon)
- Schicksalsrad (Fate’s Edge)
- Seelenträume (Steel’s Edge)
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