Gillian Flynn – Gone Girl: Das perfekte Opfer
Originaltitel: Gone Girl
Meine Bewertung: 6,5/10
Bevor „Gone Girl“ ein Film mit Ben Affleck wurde, war es erst einmal en guter Thriller, etwas anders als was man sonst so liest.
Der Plot ist sehr schlicht und wird eigentlich auch nicht komplizierter … obwohl er viele Wendungen erlebt.
Kleine Zusammenfassung:
Am Morgen ihres fünften Hochzeitstages verschwindet Amy Dunne. Spurlos. Sie hatte noch Crêpes zum Frühstück für ihren Mann Nick vorbereitet – und ist dann im laufe des Vormittages einfach verschwunden, wie vom Erdboden verschluckt.
Als Nick heimkommt, findet er das Haus leer und in einer ungewöhnlichen Unordnung vor.
Er ist am Boden zerstört … oder nicht? Hatte seine scheinbar so perfekte Ehe nicht doch Sprünge?
Tatsächlich richtet sich der Verdacht schnell auf ihn. Die umgeworfenen Möbel wurden offensichtlich in Szene gesetzt, Blutspuren werden gefunden … Jeder Tag bringt neue Ungereimtheiten ans Tageslicht, die der Version des Ehemannes widersprechen und der so bald als einzig möglicher Schuldiger dasteht. Aber ist er denn tatsächlich schuldig … oder hat die Polizei, beeinflusst von den Medien, wichtige Pisten unbeachtet gelassen?
Meine Meinung
Dieser Thriller wurde aus der Sicht des Ehemannes geschrieben sowie aus dem Gesichtspunkt von Amy, durch ein Tagebuch in denen man die letzten fünf Jahre vor ihrem Verschwinden verfolgen kann.
Wir lernen so eine eine Frau kennen, die jeden Halt verloren hatte nachdem sie ihr Geld und ihre Arbeit verloren hat und ihrem Mann gefolgt ist um sich um dessen kranke Eltern zu kümmern.
Und wir lernen Nick besser kennen, den charmanten Nick, der dann doch nicht so liebenswürdig zu sein scheint wie man dachte. Immer mehr stellt sich so die Frage: Ist er wirklich nur ungeschickt oder ist einfach nur gleichgültig?
Der Schreibstil hat mich jetzt nicht begeistert, er ist schlicht, fast anspruchslos, die Spannung baut sich also nicht gerade dank der Feder des Autors auf.
Und dennoch lässt man sich mitreißen. Obwohl die unterschiedlichen Entwicklungen den Leser nicht wirklich erstaunen bleibt die Lektüre doch ein wirkliches Vergnügen. Denn die „Überraschungsmomente“ sind zwar nicht gerade verblüffend aber dabei lebhaft genug um uns immer tiefer mit in die Geschichte zu ziehen, die einfach solide aufgebaut ist.
Ich muss auch klar zugeben, dass mir das Ende so richtig gut gefallen hat. Es wurde geschickt und nahtlos vorbereitet und is wahrscheinlich der verblüffendste Augenblick des Buches, auch wenn einem auf keinen Fall der Atem stockt. Es war wohl der einzige Ausgang, den ich einfach nicht erwartet habe.
Es handelt sich also hier um einen Roman, der sich mühelos liest, ohne dass der Leser sich besonders intellektuell investieren muss. Man ist nicht gezwungen, sich verbissen an irgendwelche Details oder Indizien zu erinnern. Denn selbst wenn der Plot sich zu einer gewissen Komplexität hocharbeitet, so bleibt doch alles leicht übersehbar und gut vorbereitet.
Die Protagonisten und auch die zweitrangigen Romanfiguren sind nicht allzu zahlreich, was äußerst angenehm ist. Man braucht also nach den ersten Kapiteln nicht ständig überlegen, wer jetzt wer ist und wann was wem gesagt hat.
Der Rahmen ist gerade und sauber, der Weg für die Handlung geglättet, so dass diese sich in aller Einfachheit unbeschwert entfalten kann.
„Gone Girl: Das perfekte Opfer“ ist jedem zugängig, den „Lese- Anfängern“ wie auch den „Fortgeschrittenen“, selbst wenn es für letztere eventuell ein wenig an Action mangelt.
Die „große Konfrontation“ des Finales ist auch hier vorhanden, aber wird mit viel Fingerfertigkeit und Taktgefühl eingeführt was sie beinahe sanft wirken lässt.
Ich habe ja schon erwähnt, dass ich den Ausgang des Buches wirklich gelungen fand. Aber das ist nun ein persönlicher Standpunkt, ich denke dass andere da jetzt vielleicht nicht meiner Meinung sein werden.
Kurzum, es handelt sich hier um einen netten Thriller den man stressfrei genießen kann.
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