Anne B. Radge – Ich werde Dich so glücklich machen

Originaltitel: Jeg skal gjøre deg så lykkelig

Meine Bewertung: 7/10

Ein weiterer Roman der Autorin mit der sanften und ausdrucksstarken Feder. In scheinbarer Einfachheit beschreibt sie uns den Alltag der sechziger Jahre, doch wenn wir näher hinsehen entdecken wir die wahre Tiefe der Erzählung.

 

Der Plot ist rasch zusammengefasst:

Wir befinden uns in Trondheim, in den 60er Jahren und entdecken hier ein modernes vierstöckiges Gebäude, welches für junge Eheleute oder Familien gebaut wurde, in dem sich je zwei Wohnungen mit Balkon einen Treppenabsatz teilen. Hier leben Familien die den modernen Fortschritt erleben, mit Staubsaugern, Fernsehern die langsam in die Wohnungen einziehen, dem Telefon, welches noch selten ist aber von allen begehrt wird, hier wo der äußerste Luxus darin besteht eine Tiefkühltruhe zu besitzen. Ein einfaches Leben in einem einfachen Wohnkomplex. Hier dringen wir also in das Leben der Familien ein, die wir mehrere Monate über verfolgen werden und beobachten so die keifende Nachbarin die es in wohl jedem Wohngebäude gibt, die umwerfend gut aussehenden Frauen, die wir heutzutage eine „Modetussi“ nennen würden, wir werfen auch einen Blick auf die deprimierten und einsamen Hausfrauen, die Witwer wie die Waschweiber. Jeder Typ Frau ist hier vertreten.

Es ist einfach das Bild eines einfachen Lebens, bestehend aus Routine, Haushalt, warten auf den Ehemann, Kindern und Wochenenden, denen man ungeduldig entgegensieht.

Alles scheint so friedlich.  

Tatsächlich gibt es hier keinen wirklichen „Plot“ der den Roman durchquert, keinen roten Faden, es ist einfach nur das Leben dieser Menschen die sich gegenseitig beobachten.

Doch wenn man nun genauer hinsieht, dann kann man die Dramen erahnen die sich hinter den geschlossenen Türen abspielen, und sogar vor den Augen aller. Hier spreche ich nicht einmal von der kleinen Nina, die immer auf der kalten Treppe warten muss bis ihr Vater von der Arbeit heimkommt…

 

Meine Meinung:

Noch einmal ein wunderbares Buch.

Diese weiche, runde Schrift der Autorin gefällt mir ungemein, eine ausgereifte Schrift die mit großer Genauigkeit aber auch Sympathie den Alltag und vermag es dem Leser die Tiefe jedes Charakters zu vermitteln.

Wir können uns leicht die Gerüche der Putzmittel vorstellen, wie auch die Langeweile und den Neid, wir sehen die einen dem verdächtigen Geräusch seines Nachbarn lauschen.

Ein normales Leben.

Ein normales Gebäude.

Alles ist hier alltäglich…

Und dennoch erwarten uns Tragödien. Einige davon spielen sich offen vor unseren Augen ab. Andere werden nur gestreift, manche nicht einmal erwähnt, wir begreifen die schreckliche Wahrheit während wir das Leben der Nachbarn beobachten.

Bei diesem Roman liegt alles im Ungesagten.

Was ich besonders raffiniert fand, das war die Tatsache dass die Zeit, die verstreicht, nicht klar angemerkt wird. Man spürt es nicht, während man den Roman liest, alles ist hier Routine, es ist eine wunderbar gelungene Niederschrift des Alltags. Und plötzlich erkennen wir was geschehen ist – etwas schreckliches…

 

Anne B. Radges Romane sind immer sehr persönlich. Sie lässt uns in die Intimität ihrer Romanfiguren eindringen. In ihren Romanen ist es nicht so sehr die Handlung als viel mehr ihre Charaktere, die diese beleben, die wichtig sind und das Buch tragen. Sie sind es die die Seiten zum erbeben bringen.

Sie ist momentan eine meiner Lieblings-Schriftstellerinnen, mit ihren Romanen die zugleich ruhig und stark, packend, einfach und tragisch sind.

 

3 Kommentare
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