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Agnès Ledig – Kurz bevor das Glück beginnt

Originaltitel: Juste avant le bonheur

Meine Bewertung: je ne souhaite pas en donner

Es gibt immer ein erstes Mal: Ich möchte diesem Roman keine „Note“ geben. Nicht etwa weil ich nicht kann oder es sich um einen Klassiker handelt. Nein, es ist der Schock den ich erhalten habe. Darauf war ich nicht gefasst. Was natürlich gleichzeitig für dieses Buch spricht, da es so starke Emotionen in mir hervorrufen konnte.

 

Der Plot:

Die junge Julie hat schon jede Naivität und Hoffnung verloren, auch wenn sie kaum der Kindheit entsprungen ist. Intelligent und fleißig stand ihr die Zukunft offen, aber eine unerwartete Schwangerschaft hat sie in ihrem Aufstieg gebremst und so ist sie nun Kassiererin in einem Supermarkt, abhängig von dem Wohlwollen ihres Chefs, von ihrer Familie im Stich gelassen. Das einzige Licht im Leben der jungen Frau ist ihr kleiner Lulu, der sie jeden Tag daran erinnert dass das Leben doch lebenswert ist.

Eines Tages kreuzt ihr Weg den von Paul, der sehr viel älter als Julie und recht wohlhabend ist. Von den stillen Tränen der jungen Kassiererin berührt reicht Paul ihr die Hand und bietet ihr Ferien in der Bretagne, am Meer an.

Julie ist misstrauisch, aber diese Gelegenheit ihrem Sohn das Meer und den Strand zu zeigen ist so einzigartig, dass sie das Angebot annimmt.

Meine Reaktion:

Ich möchte diesem Roman keine „Note“ geben, da diese ungerecht ausfallen würde.

Ich habe dieses Buch gekauft, nachdem ich die recht einstimmigen, positiven Kritiken gelesen hatte. Hier erlaube ich mir den Ausschnitt der Artikels des „Figaro Magazine“ zu zitieren, welcher den Einband der französischen Taschenbuchausgabe ziert und der die gelesenen Meinungen gut zusammenfasst: „Eine Ode an die Hoffnung, die so richtig klingt wie es nur eine erlebte Erfahrung vermag… Ein ergreifendes Buch, in dem das Unglück nicht das letzte Wort hat“.

Das war genau, was ich lesen wollte, ein Buch in dem das Unglück nicht das letzte Wort hat, eine Ode an die Hoffnung, ein Buch das ein wenig wie eine eigene Erfahrung klingt.

Hier bin ich also und versinke in Julies Leben. Ihrem alltäglichen Kampf, den Zweifeln, den Ängsten. Ihrer Begegnung mit dem väterlichen Paul, ein Mann der die Schwierigkeiten die Julie in ihrem Leben meistert sieht, die Freundschaft zwischen den Romanfiguren, den Tränen, der Hoffnung, der verlorenen Hoffnung. Der reinen Liebe.

Die Schrift ist einfach und feinfühlig, ergreifend. Ein wirkliches Talent.

Aber ich war nicht vorgewarnt.

Hätte ich das gewusst wohin die Handlung den Leser führt so hätte ich das Buch nicht gelesen! Das meine ich sehr ernst! Ich bereue meine Lektüre. Ein Schock.

Dies spricht natürlich für das Talent der Autorin: Die hervorgerufenen Gefühle sind echt und stark. Ich gehöre zu den Menschen, die völlig in der Welt ihres Buches versinken das sie gerade in den Händen halten und es ist leicht mich mit auf die Reise zu nehmen wenn die Schrift gut ist. Hier wurde ich gegen meinen Willen mitgerissen, ich konnte meine Lektüre nicht unterbrechen und den Sturz in diese fiktive Realität nicht stoppen.

Wodurch ich nur sagen kann, dass „Kurz bevor das Glück beginnt“ sicher ein sehr gutes Buch ist.

Doch ich bereue es, das Buch gelesen zu haben denn die eigentliche Thematik war nicht was ich dachte. Das war sicher nicht der richtige Moment. Ich wollte etwas anderes lesen.

Ich warne also die Leser vor: Lesen Sie diesen Roman nicht, wenn sie ein Lächeln benötigen.

 

 

 

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